BABELIZER
3D-Print
Peter Koger
Wien, 2012
Der Arbeit BABELIZER liegt der willkürlich gewählte Text der alttestamentarischen Genesis zugrunde, der zu einer von
außen, ohne zusätzliche Information, unlesbaren, feingliedrigen quaderförmigen Skulptur verdichtet wurde.1
Das entstandene Objekt gibt seinen Gehalt nicht wieder frei.
Der Text (und all seine ihm innewohnenden Subebenen, wie auch die Anzahl möglicher Interpretationen) ist unentschlüsselbar in dem
Gebilde eingeschlossen. Visuell und haptisch erfahrbar, bleibt der Inhalt im Verborgenen.
Eine Rückführung in seinen Initialzustand ist nicht durchführbar.
Diese Unmöglichkeit der Dekodierung des Objekts ist schon dem zugrundeliegenden Prozess eigen.
Eine Gliederung in sinnvolle Einzelteile (vergleichbar einer Explosivdarstellung) die Aufschluss über den basalen Inhalt geben
könnte, ist machbar, auf ästhetischer Ebene womöglich relevant, aber nicht informativ.
Simulierte Einzelschichtvisualisierung
So spricht BABELIZER über kommunikative Dispositive, die auf ihre auslösenden Elemente nicht rückführbar sind. Eine Überführung,
die die Spuren ihrer Genese zur Gänze löscht.
Dinge oder Ursachen bestimmen das Wesen eines Umstands oder einer Sache, die aus der Sache selbst nicht mehr rekonstruierbar sind.
Das bedeutet: Eine Extraktion der Ursprünge, Ausgangswerte, die Einzelteile, deren jeweils unterschiedliche Kombinationen, etc. ist nicht möglich. Dennoch bleibt die Sache eine Sammlung dieser
konstitutiven Teile.
Auch lässt sich die Arbeit als Metapher für den persistent scheiternden Versuch uns mitzuteilen lesen, wobei das zugrundeliegende
Denken in äußere Sprache kodiert wird und sich damit unrückführbar entfremdet.
Jasmin Raphaela Schabert
1 Die Braille-Schrift dient, durch ihre Grundkonstitution (in Dreidimensionales überführter und lesbarer Text), als umfangreich modifizierte Basis.