© Noah Rieser
Eröffnung/Opening: 16.04.2015 | 18:00
17.04. - 06.05.2015
MO - DO 16:00 - 18:00 | SA 14:00 - 18:00
Fotos © Milena Krobath
© Noah Rieser
Die Installation lässt die von ''eigensinnigen'' Geräten prozessierten Signale unmittelbar erfahrbar erodieren.
Apparate verweigern ihre reguläre Funktion, mit dem Ausmaß der Verdichtung der ihnen gewidmeten Aufmerksamkeit. Sie ''enttäuschen'' die systemimmanente Erwartung und sind lediglich in der Abwesenheit von Rezeption vollständig funktional.
Die Arbeit rezentralisiert die technologischen Instanzen, die es ansonsten zu Gunsten der transportierten Inhalte zu dissimulieren gilt.
Dissimulationsprozesse werden durch das sich annähernde Subjekt unterbrochen, dem Apparat seine Tarnkappe entrissen und dieser damit in eine opake Gegenständlichkeit überführt.
Jeder Annäherung wohnt Negation inne. Auf diese Weise generiert sich notwendig ein 'Raum der Enttäuschung', ein Feld das jede Erfüllung von Erwartung verweigert.
Der Rezipientin wird die zumeist als selbstverständlich begriffene Autorität über den Apparatekomplex verunmöglicht. Sie kann nicht länger über ihren Konsum entscheiden, sondern wird durch die Weigerung der Geräte fortwährend darin gestört, bzw. zur Gänze daran gehindert.
So wird das Subjekt zu kausalen Phantasmen aus animistischen Illusionen verführt:
Der Apparat wird zum Anderen, einem imaginierten, beseelten Gegenüber, der dem begehrenden Subjekt das Begehrte verspricht, um es letztlich zu zensieren, immer dann wenn die Begehrende sich ihm allzu sehr zuwendet.
Die Annäherung an mediale Inhalte ist, nicht zuletzt aufgrund des pausenlosen Abgleichs mit dem Narrativ, ein fortwährender Prozess. So generieren mediale Produkte letztlich universale Spiegel, denen sich anzunähern erklärtes Ziel des zugrundeliegenden Vergleichsvorgangs ist: Notwendig perpetuiert, fortwährend neu konfiguriert und stets aufs neue zu schmerzhaftem Scheitern verurteilt.
Noah Riesers Installation bietet ohne Zweifel vielfältige Ebenen der Erschließung, die unser Verhältnis zu Medien und deren Dispositive besprechen. Bis hin zu den, in diesem Kontext beinahe trivial anmutenden, mythologischen Qualen des Tantalus.
Jasmin Raphaela Schabert
Noah Rieser (* 1991 in
Linz) lebt in Wien und studiert seit 2011 Digitale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Überlegungen steht das Experimentieren mit Medien an der Schnittstelle realer und virtueller Räume sowie deren Manipulation.