EterniTV
Peter Koger & Harald Bauer
Wien, 2000
Algorithmische Animation
Die Arbeit aus dem Jahr 2000 ist Resultat der Überlegung, dass jedes abgeschlossene Artefakt, das auf Bild, Schrift oder Ton basiert, einem abzählbaren und somit endlichem Vorrat entnommen ist,
egal in welchem Darstellungssystem es abgebildet ist.
Das heisst: Die Anzahl der möglichen Bilder, abgeschlossener Tonstücke und abgeschlossener Textformate ist nicht(!) unendlich.
Deutlich wird das, wenn man jeweils ein Abbild in einem binären System betrachtet (wobei dessen Auflösung unerheblich ist – und somit auch über die Differenzierungs-grenzen menschlicher
Perzeption hinausreichen kann).
Dient als Formatbeispiel ein rein schwarz/weisses Bild in 320x240, dann ist dieses Bild ein Bitstring mit n Stellen (und jedes andere Farb- und Grössenformat selbstverständlich ebenso). Wobei der
niederste Bitstring “000000000000.....” eine vollständig schwarze und der höchste “11111111111....”eine vollständig weisse Fläche darstellt.
Dazwischen liegen alle in diesem (und entsprechend parametrisiert, in jedem anderen) System darstellbaren Bilder.
Für die Darstellung dieser Bilder ist der aktuelle Bitstring lediglich in einer Schleife um den Wert 1 zu inkrementieren, bis der höchste Wert (oder zyklisch, der Ausgangswert) erreicht
ist.
Da die Parametrisierung wie erwähnt, das menschliche Auflösungsvermögen erreichen, oder (zumindest bei Bild und Ton) auch ohne weiteres übersteigen kann, sollte die obenstehende Überlegung des
abzählbaren Vorrats damit hinreichend illustriert sein.
EterniTV in der vorliegenden Form, ist eine zyklische Implementation, die ein 1bit/pixel Bild in 320x200 Pixeln darstellt und regelmäßig entsprechend modifiziert.
Ausgegangen wird dabei von einem der im Vorrat selbstverständlich enthaltenen Bilder: Die NASA Photographie des Abdrucks, den Armstrongs Schuh im Mondstaub hinterließ.
Peter Koger, geb. 1968
arbeitet als Videokünstler, Visualist, Programmierer, Interaktions- und Animationsgestalter sowie universeller Medienhandwerker bei zahlreichen Kunstprojekten, hauptsächlich im Bereich Video und
perfomative Kunst.
Lehrtätigkeiten: 1994 Aufbau und Konzept der Multimedia Producer Ausbildung am Sae Technology College.
Seit 1999 Lektor an der Universität für Angewandte Kunst, Institiut für bildende und mediale Kunst.
Harald Bauer, geb.1959
lebt und arbeitet in Wien.
Lehrtätigkeiten: Seit 2002 Lektor an der Universität für Angewandte Kunst, Institiut für bildende und mediale Kunst.
Seit 1996 am Sae Technology College, Bereiche Multimediagestatung und Film.