In der Projektreihe "Wer ist Mai Ling?“  werden unterschiedliche Stereotypen, Vorurteile und Fantasien sichtbar gemacht  und verschiedene Facetten und Gesichter des institutionellen und alltäglichen Rassismus und Sexismus aufgezeigt.

Eine Asiatin in Europa zu sein, bedeutet häufig nicht als eigene Person/Individuum wahrgenommen zu werden, sondern vielmehr als Interpretationsfläche für Stereotypen, Vorurteile, Wünsche und Fantasien des Gegenübers. Das Bild ist schon fertig, bevor Mai Ling den Mund aufmachen konnte, um für sich selbst zu sprechen. Mai Ling dient dabei als Kunstfigur, die einerseits eine Respräsentationsrolle einnimmt und gleichzeitig durch Ausstellungen, Interventionen und Talks eine eigene Stimme bzw. Viele Stimmen gegeben wird. 

Dem Sketch „Mai Ling“ von Gerhard Polt steht die Soundarbeit „Mein Name ist Mai Ling“ gegenüber, welches aus persönlichen Geschichten besteht, die den alltäglichen, banalen und oft auch gewaltsamen Rassismus zeigen und somit Mai Ling nicht nur eine, sondern mehrere Stimmen hat. Hierbei handelt es sich nicht um eine abgeschlossene Arbeit, sondern um eine Arbeit, die kontinuierliche erweitert wird.

Erweitert wird der Werkkomplex durch die Performance „Everyday Thoughts“, die sich mit den oft subtileren Vorurteilen und Stereotypen auseinandersetzt. Diese beeinflussen nicht nur das tägliche Leben, sondern auch die Darstellung in Film und Fernsehen, Büchern, aber auch Zeitungsartikel und Nachrichten, welche wiederum die Meinungen der Gesellschaft formen. 

MAI LING ist ein Verein zur Förderung zeitgenössischer, asiatischer Kunst und Kultur mit Fokus auf Frauen und LGBTQ+ und ihre künstlerische Arbeit. Der Name "MAI LING" bezieht sich auf Gerhard Polts gleichnamigen Sketch  (1979), der rassistische und sexistische Stereotypen über asiatische Frauen wiedergibt, aber auch gleichzeitig der deutschsprachigen Gesellschaft und ihrer Ignoranz einen Spiegel vorhält

The project series "Who is Mai Ling?" makes different stereotypes, prejudices and fantasies visible and shows different facets and faces of institutional and everyday racism and sexism.

Being an Asian woman in Europe often does not mean being perceived as a person/individual, but rather as representation of the stereotypes, prejudices, desires and fantasies of the other person. The picture is already finished before Mai Ling can open her mouth to speak for herself. Mai Ling serves as an artificial figure who on the one hand takes on a representative role and at the same time is given her own voice or many voices through exhibitions, interventions and talks. 

The sketch "Mai Ling" by Gerhard Polt is contrasted with the sound work "My Name is Mai Ling", which consists of personal stories that show everyday banal and often violent racism and thus Mai Ling has not only one but several voices. This is not a completed work, but a work in progress. 

The work complex is extended by the performance "Everyday Thoughts", which deals with the often more subtle prejudices and stereotypes. These influence not only daily life, but also film and television, books, newspaper articles and news, which in turn shape society's opinions. 

MAI LING  is an association promoting contemporary, Asian art and culture with a focus on women and LGBTQ+ and their artistic work. The name “MAI LING” refers to Gerhard Polt’s sketch (1979) of the same name which represents racist and sexist stereotypes about Asian women but also holds up a mirror to the German-speaking societies and their ignorance.